„Ein Erinnerungsspiel“, 2020/23
ist ein Memoryspiel, das in seinen Motiven den Wald thematisiert. Meine Aufmerksamkeit gilt den farbigen Markierungen auf den Bäumen. Die auffallenden Zeichen, die meistens mit Leuchtfarben auf die Baumstämme gesprüht werden, stehen für mich in einem sonderbaren Kontrast zur Natur. Sie bekommen beinahe eine magische Wirkung. Doch sind sie nur ganz profane forstwirtschaftliche Markierungen, die anzeigen welche Bäume wann zu fällen sind. Da die auf den Memory-Karten abgebildeten Bäume schon längst gefällt wurden, bleibt nur noch die Erinnerung an sie. Privatwirtschaftliche Interessen decken sich oft nicht mit ökologischen Interessen, es besteht die Gefahr von Monokulturen und der Verlust der Artenvielfalt. Vor diesem Hintergrund werden die Baummarkierungen auch zu Symbolen der bedrohten Natur.

 


 

„Kleines Waldstück 3“

2013 – 2015

Fotografie,

je 45 x 30 cm, Aludibonddruck,

„Kleine Waldstücke“ sind Fotografien, die den Wald (in Deutschland) von seiner idyllischen und romantischen Seite zeigen. Es sind Momente festgehalten, wie sie auch in Reiseanzeigen zu finden sind, bis auf einzelne zentrale Bäume, auf die in den Fotografien der Fokus gerichtet ist. Beim Spaziergang durch diese wunderschönen Wälder kann man immer wieder auf solche Bäume treffen, deren Stämme mit Zeichen in leuchtenden Farben besprüht sind. Mit einem solchen romantisierenden Blick auf die Natur bekommen diese auffälligen Markierungen  (von den meisten Menschen nicht entzifferbar) eine fast magische Wirkung. 

Dass unser Wald eine reine Kulturlandschaft ist, die zum aller größten Teil durch die privatwirtschaftliche Industrie bewirtschaftet wird, könnte man fast vergessen. Mit diesem Wissen verlieren die Zeichen ihre Magie, dieser Baum hat eine vorbestimmte Zukunft. Er ist nicht seinem natürlichen Schicksal überlassen.

Die  mit Leuchtfarben an die Baumstämme gesprühten Zeichen, sind ganz profane Anweisungen für die Forstarbeiter, welche Bäume, wie zu schlagen sind. Da die privatwirtschaftlichen Interessen sich oft nicht mit den ökologischen Interessen decken, besteht die Gefahr von Monokulturen und der Verlust der Artenvielfalt. 

Auch vor diesem Hintergrund behalten die Zeichen für mich eine starke Faszination, wie die Leuchtfarben hervorstechen aus dem Gleichklang der natürlichen Farben des Waldes. So bleiben sie doch Mahnmale  für die bedrohte Natur.

 


 

„Menetekel I – XVII“

2015,

video/audio – Loop, 3 Min. Dauer

Die Grundlage für diese Arbeit sind forstwirtschaftliche Markierungen auf Baumstämmen im Wald. Diese markanten Zeichen werden abgelöst von ihrem ursprünglichen Untergrund  dem Baum. 

Übrig bleiben die Zeichen auf weißem Grund, nebeneinander aufgereiht, ist man versucht die vermeintlichen Buchstaben zu lesen. Die Zeichen setzen sich scheinbar zu Worten zusammen, wie Worte einer fremden Schrift.

In diesem Zusammenhang präsentieren sich die Zeichen auf eine beinahe poetische Weise, wobei eine alarmierende Wirkung mitschwingt. Es ist offensichtlich – hier soll etwas Wichtiges mitgeteilt werden. Die runenartigen Formen und die kräftige Farbigkeit unterstützen den Charakter einer bedeutungsvollen Botschaft.